Die Z1-Nordlichter waren wieder unterwegs
 
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  August 2012


"Norsk Z1 Tur 2012" der Z1-Nordlichter

Die Vorgeschichte ist schnell erzählt:
Im August 2005 haben wir auf dem 20sten Geburtstag des BMW-Club Schweden Jørn, einen norwegischen Z1-Fahrer, kennengelernt. Der Kontakt ist nie abgerissen und im Frühjahr 2011 haben Jørn und sein Bruder Morten, der sich zwischenzeitlich auch einen Z1 zugelegt hatte, ihre Autos zu uns (Michael & Chrissy) gebracht um - ganz norwegentypisch - hier bei uns ein paar (Schönheits-)Reparaturen und Einbauten bzw. "Individualisierungen" machen zu lassen.
Als Jørn sein Auto abholte fragte ich ihn, ob er nicht Lust hätte, mit mir zusammen eine einwöchige Norwegen-Tour zu organisieren um uns einen Teil von Norwegen zu zeigen. Begeistert von der Idee sagte Jørn zu und im Spätsommer 2011 begannen wir mit den ersten Planungen. Aufgrund der teilweise recht beschränkten Kapazitäten des einen oder anderen Hotels haben wir die Teilnehmerzahl auf maximal 8 Fahrzeuge beschränkt. Nach der Bekanntgabe der Idee im Z1-Nordlichter-Forum waren erstaunlicherweise alle Plätze schneller vergeben als man gucken konnte, obwohl es bis dahin nur einen groben Termin (irgendwann Anfang August) und einen noch viel gröberen Tourenplan (Südwest-Norwegen) gab.
In den kommenden Monaten plante Jørn dann in Norwegen die Strecken der einzelnen Tage und ich machte daraus Routenpläne, sowie eine Kurzbeschreibung des jeweiligen Tages und Navi-Dateien für die Teilnehmer.
Schlussendlich haben sich alle Teilnehmer für die Anreise ab Kiel mit den Kreuzfahrtfähren der Color Line entschieden. Bei der Buchung haben uns Frau Lühr und Herr Mahmens vom Kieler Reisebüro Ski & Mehr* tatkräftig unterstützt, wofür wir uns hier einmal ganz herzlich bedanken möchten!
Letzten Endes war es eine rund 1700km lange Tour durch beeindruckende und schöne Gegenden in Südwest-Norwegen, großartige Eindrücke, grandiose Ausblicke, spannende Strecken, insgesamt 4007 Fotos, 'zig Gigabyte an Videomaterial, diverse geplünderte Bankkonten und eine Tour, die wohl jedem Teilnehmer lange in Erinnerung bleiben wird.

Im folgenden Reisebericht finded Ihr zwar nur ganz wenige Fotos der Tour, aber ein Klick auf diese Bilder öffnet ein Fotoalbum mit einigen Eindrücken des jeweiligen Tages. Ein Klick auf die Etappenkarten führt ebenfalls auf eine Großansicht des jeweiligen Kartenausschnittes.

*Wer schon mal versucht hat, sechs Z1-Teams unter einen Hut zu bringen, weiß warum dieser Dank hier auftaucht!

 

Der Anreisetag:
Am 03.08.2012 ging es dann los und die Nordlichter-Teams haben sich in Kiel auf der letzten Tankstelle vor dem Fähranleger getroffen, um dann gemeinsam zum Norwegenkai zu fahren. Dort angekommen checkten wir auf der Color Fantasy ein und dann hieß es warten bis zum Boarding.

Um 14 Uhr startete dann die Minikreuzfahrt nach Oslo bei schönem und sommerlichem Wetter. Auf dem Weg durch die Ostsee war es an Deck teilweise so warm, dass man sich ein windigeres Plätzchen gesucht hat. Langeweile kam auf der 20-stündigen Überfahrt nie auf, da es an Bord einfach viel zu viel zu entdecken und zu sehen gibt... sei es die Einkaufspassage mit Restaurants und kleinen Läden, das Spielcasino, das Theater, der Wellnessbereich, das Schwimmbad oder halt das Sonnendeck.
Am Abend trafen wir uns dann zum Abendessen im Restaurant des Schiffes, wo praktischer Weise schon bei der Buchung ein Tisch für uns reserviert wurde.

Tag 1 - Aus dem Sommer in die Kälte:
Nach einer ruhigen und erholsamen Nacht an Bord und einem ausgiebigen Frühstück, das keinerlei Wünsche offen ließ, trafen wir planmäßig um 9:00 Uhr in Oslo ein, wo uns Jørn und Nina, sowie Morten, Marianne und der "Moose" schon erwarteten.

Nach der ersten Begrüßung und gegenseitiger Vorstellung der Tourteilnehmer starteten wir dann von Oslo bei (immer noch!) schönstem Sonnenschein in Richtung Norden und machten uns auf den Weg zum ersten Tour-Hotel, das Bygdin-Fjellhotel am gleichnamigen, ca. 25km langen See mitten im norwegischen Nirgendwo. Die Strecke führte uns aus dem Großraum Oslos mehr und mehr in ländliche Gegenden. Nach einem ersten Stopp am Steinsfjorden ging es dann auf Landstraßen an kilometerlangen Seen entlang weiter Richtung Norden. Langsam wurde es bergiger, jedoch verzog sich auch die Sonne mehr und mehr. Über Fagernes ging es dann in den Skiort

Beitostølen wo wir die Möglichkeit hatten uns bei Kaffee und Kuchen zu stärken.
Von hier aus ging es dann ins Nirgendwo... karge felsige Landschaften, ab und an mal ein Auto auf schmalen und kurvigen Straßen. Kurz vor dem Ziel des Tages lernten wir dann die "Gravrøys" kennen. Kleine aufgestapelte Steintürmchen, die in früheren Zeiten den Wanderern als Wegmarkierungen dienten. Der Sage nach konnte man sich vor den Trollen schützen, indem man jedem "Gravrøys" den man passierte einen Stein hinzufügt. Mittlerweile wäre man da den ganzen Urlaub mit dem Aufschichten von Steinen beschäftigt, da sich der Bau von "Gravrøys" zum Volkssport entwickelt hat.

Nach diesem kulturellen Kurzstopp hatten wir nur noch ein paar wenige Kilometer bis zum Ziel, das traditionelle Berghotel Bygdin-Fjellhotel, das in 1065 m Höhe direkt am See Bygdin liegt, der durch die wilden Rentierritte des Peer Gynt in den Erzählungen von Hendrik Ipsen berühmt und bekannt wurde.
Das Haupthaus wurde 1925 erbaut und bestach durch skandinavische Gemütlichkeit. Die Gästezimmer sind schlicht, einfach und ernüchterten doch ein wenig, erinnerten sie doch eher an eine Berghütte, denn an ein Hotel für Bergwanderer. ;-)
Bei kühlen 13°C (gefühlt wie minus 25°) erkundeten einige Nordlichter sodann die Umgebung, andere zogen sich an den wärmenden Ofen zurück. Jetzt wussten wir, was Jørn meinte, als er uns vor der Tour empfahl warme Jacken, Pullover und gern auch Handschuhe einzupacken, was nicht alle Nordlichter wirklich ernst genommen haben. Später gab es dann ein deftiges und leckeres Abendessen (u.A. gab es Rentierbraten) und einige von uns ließen dann den Abend in der Hotelbar ausklingen...

Tag 2 - Black Sunday:
Der Tag begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein, auch wenn die frische Bergluft eher eisig, denn sommerlich war. Nach einem Frühstück, dass kaum Wünsche offen ließ, starteten wir "oben ohne" zur rund 350km lange Tagesetappe nach Angvika am Tingvollfjorden. Ziel war eine zum Hotel umgebaute, alte Handelsstation deren Wurzeln bis ins 15te Jahrhundert zurück reichen, als erstmals holländische Holzhändler hier vor Anker gingen.

Das erste Teilstück führte uns über eine karge Hochebene. Entlang an glasklaren Bächen und Seen und die, in normalen Breiten eher überdimensionierte Heizung unserer Autos mutierte zu einem unschätzbaren Vorteil. Die Gegend, in der wir unterwegs waren, war durchaus beeindruckend. Auch wenn man die Begegnungen mit anderen Fahrzeugen an zehn Fingern abzählen konnte, waren wir nicht allein auf der Strasse. Frei herumlaufende Schafe waren teilweise mitten auf der Straße unterwegs und zwangen uns zu Ausweichmanövern. Dabei waren wir uns nicht immer 100%ig sicher, ob der eine oder andere Vierbeiner nun auf dem sonnenerwärmten Asphalt schlummerte oder doch anderen, weniger aufmerksamen Fahrern zum Opfer gefallen waren.
Als wir die Hochebene verließen, wir uns dem See Vågåvatnet näherten und es mehr und mehr bergab ging wurde es langsam spürbar wärmer und wir legten in Skjerva den ersten Stopp ein.

Von hier aus führte uns die Strecke durch bewaldete Täler an Flüssen und Seen entlang weiter nach Dombås wo wir den ersten Tankstopp der Tour einlegten und erstaunt feststellen konnten, dass sich die norwegischen Benzinpreise von umgerechnet etwa 2,15 Euro/Liter (obwohl Norwegen der größte Erdölproduzent Europas ist), durch die sensationellen Verbrauchswerte, die zwischen 7 und 7,5 Litern/100km lagen, wieder relativiert wurden. Auf dem Weg nach Åndalsnes begann es dann zum ersten Mal an diesem Tag zu regnen, so dass wir mit geschlossem Dach weiterfahren mussten.
Durch das lange und schmale Romsdalen-Tal an dessen Seiten majestätische Gipfel in die Höhe ragen fuhren wir dann direkt neben einem wildromantischen Flusslauf zu einem Rastplatz der direkt an der nahezu senkrecht in die Höhe ragenden Trollveggen Felswand liegt. Ein bisschen die Beine vertreten, Kaffeepause, ein Snack und staunen über die Tonnen von Kitsch im Souvenierladen.







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