Seite 5 "Norsk Z1 Tur 2012" der Z1-Nordlichter
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Nach unserem Rundgang sind wir dann nochmal zurück zum Fuße des Bøyabreen fast direkt bis an den Gletschersee gefahren, der hier nach kurzem Fußmarsch zu erreichen ist.
Irgendwie zeigten sich nun - zumindest bei uns - langsam die ersten Spuren der vielen Kilometer und Eindrücke, die wir bisher gesammelt hatten und wir waren schon ein wenig froh, als wir wieder im Auto saßen und die letzten 75km, die tatsächlich mal eher unspektakulär waren, zum Hotel in Angriff nehmen konnten...
Die kommende Nacht würden wir am Lustrafjord in Marifjøra im Hotel Tørvis verbringen.
Wieder ein Hotel aus alten Tagen, das in einer Mischung aus Antiquitäten und Ramsch seinen ganz eigenen Charme hatte. Den Abend verbrachten wir ganz relaxed und fielen dann ziemlich erschlagen ins Bett.

Tag 7 - Stabkirche und Bärenpark:
Heute haben wir Zeit! Der Morgen beginnt somit ganz ruhig mit einem gemütlichen Frühstück in unserem Torvis Hotel Marifjora. Diesmal in aller Ruhe, da vor den Motorhauben der Z's weniger als 300 km Strecke liegen. Während des Auscheckens kommen wir mit Ingrid und Jeffrey, einem amerikanischen Paar in Kontakt, die sehr aktiv in der BWW Szene sind und wie gewohnt sehr interessiert an unserer Gruppe, aber eigentlich mehr an den Autos sind. Nach kurzem Gespräch wird der Wunsch geäußert ein Gruppenfoto unserer 8 Z1 aufnehmen zu wollen, da man als Ami sooo viele Z1 ja selten auf einem Haufen zu Gesicht bekommt und versuchen möchte einen Artikel über diese "Begegnung der dritten Art" ins "Roundel", dem Magazin des BMW Car Club of America zu bekommen.

Als idealer Platz für das Foto wird der gepflegte grüne Rasen (vorbereitet für ein am Wochenende stattfindendes Kricket Spiel) gewählt; das Hotel Management stimmt zu. Das große Rangieren auf der Rasenfläche direkt am Fjord beginnt; der weit entfernte Wasserfall soll nicht nur unbedingt mit auf das Bild, nein; er muss genau in die perspektivische Mitte der in V-Formation aufgestellten Autos. Wie so häufig werden die Farbzusammenstellungen solange gemischt, bis es dem Auge des Fotografen genügt.
Ingrid, die ursprünglich Norwegerin ist, bekommt alle unsere Kameras umgehängt, damit jeder sein persönliches Erinnerungsfoto erhält; sie steht da wie eine zweifelhafte Flohmarkthändlerin für Gebrauchtkameras. Bei weiterem Gespräch stellt sich heraus, dass sie - infiziert durch ihren Mann - zum Rennjunkie geworden ist und nun allgemein, auch offiziell als "schnelles Mädchen" betitelt wird. Ihre Visitenkarte hinterlässt bei uns allen großen Eindruck, die Aufschrift : "Don’t Brake Until You See the Face of God".
Wir haben zwar mit unseren Z's schon in viele Gesichter gesehen, aber dem Herrn wollen wir sobald noch nicht in die Augen schauen...
 

Wir trennen uns mit viel Hallo und wollen los; aufgereiht warten wir vor dem Hotel auf die Abfahrt; der eine oder andere springt noch einmal kurz ins Hotel - hat ja auch alles ganz schön lange gedauert.
Alle sind zurück, nur einer wird vermisst: Stefan. Nach geraumer Zeit taucht er auf, ein wenig abgehetzt, wir mutmaßen, dass der Abschied von der attraktiven jungen Frau hinter der Rezeption doch ein wenig länger gedauert hat; hätte er die wirklich wichtigen norwegischen Vokabeln doch besser vorher gelernt.

Ein kurzer Ritt und schon waren wir am Sognefjorden; eine Fähre brachte uns in 20 Minuten über den Fjord und weiter ging es, das Wetter wurde recht feucht, aber eine gewisse Fingerfertigkeit im Abtupfen von Tropfen, die langsam über Seiten - und Frontscheibe gewandert kommen, half vorerst noch. Doch der Regen nahm zu und nachund nach fuhr jeder an die Seite...; bremsen, anhalten, Türschalter drücken, Handbremse anziehen - raus. Deckel entriegeln, Verdeck ausklappen Deckel zu, Verdeck ganz zuklappen - rein ins Auto, Tür hoch Verdeck verriegeln losfahren - alles eine Sache von Sekunden (wer braucht da ein elektrisches Verdeck?); nur man sollte es genau so auch bis zum Ende durchführen, aber die Hektik… Vor uns beschleunigt ein blauer Z aus dem Stand und wenige Sekunden später… seit wann hat der Z eine so große Bremsklappe auf dem Dach? Ach so, da war in der Hektik wohl das Verriegeln des Daches auf der Strecke geblieben und das vordere Dachteil wollte zurück in den Verdeckkasten. Aber zum Glück ist nichts passiert und alles heil geblieben.
Kurz hinter Seltun verlassen wir dann die E16, um auf der Nebenstecke weiter zu fahren, einfach weil Nebenstrecken viel spannender sind, als sich durch ewig lange Tunnel unter den Bergen durch zu schleichen. Hier kann man das Wort "Nebenstrecke" wieder wörtlich nehmen. Entlang an einem Flusslauf durch Wiesen und Gehöfte geht es dann nach Borgund, wo wir an der einzigartigen Stavekyrkje (Stabkirche) einen Stopp einlegen. Die Kirche selbst wurde im Jahr 1180 vollständig aus Holz erbaut und steht noch heute, knapp 850 Jahre später - wenn auch original restauriert - in ihrer ganzen Pracht an Ort und Stelle. - Beeindruckend, was das Zimmermanns-Handwerk damals schon zustande brachte.
Hemsedal und Gol, die populären Wintersportorte, mit unglaublich viel Schnee im Winter, obwohl nicht höher als 1.300 m., laden zur Rast ein.
 
 

Hier sind die Geschäfte offen und man kann ein wenig herumbummeln. Das Wetter wird wieder viel besser und weiter geht's. Wir verlassen die Wintersporthöhen und fahren in Richtung des nächsten und letzten offiziellen Tourhotels, das Thon Hotel Bjørneparken am nahgelegenen Bjørneparken. Kurz zum Hotel und einchecken. Von außen sieht's recht "Motel-Like" aus, entpuppt sich aber als sehr akzeptabel. Es ist noch früh genug für den Besuch im Tierpark.

Also zu Fuß hoch den Berg, man merkt, wir sind mehr gefahren als gelaufen, in die Tierparkanlage die ein großzügiger Stifter vor einigen Jahren in die Landschaft bauen ließ. Das Angebot: alle Großtiere Norwegens in ihrer naturnahen Umgebung, in großen Freigehegen. Wir waren dort nahezu allein unterwegs und los ging die Suche. Ja, Bjørn und Moose wurden schnell gesichtet, die hatten sich in Position gelegt und ertrugen die vielen Kameras stoisch. Nun wurde es schwieriger, wo ist der Luchs, wo die Wölfe und ähnlich scheues Getier? Nach und nach trudeln wir den Berg wieder herunter und finden uns im Hotel zusammen.
Die Zeit bis zum schlichten, aber schmackhaften Abendessen verging schnell mit der Beobachtung von chinesischen Reisegruppen, die aus dem Nirgendwo zu dem kleinen Einkaufszentrum, das sich dem Hotel anschloss, transportiert wurden. Der normale, direkte Weg "Bus - Einkaufszentrum - Geschäfte - Tüte voll und zurück in den Bus" fiel heute aus. Da standen 8 bunte und noch nie gesehene Autos. Große Aufregung und in der Folge hunderte Fotos, die wahrscheinlich irgendwann im Nirwana chinesischer Websites und Facebook-Einträgen auftauchen werden. Dieses Schauspiel wiederholte sich einige Male; ganz großes Kino!
Nach dem Abendessen hatten wir uns auf dem Parkplatz verabredet, nicht um - wie in Skandinavien oft üblich - aus lauter Langerweile schwarze Striche in den Asphalt zu brennen, sondern gemeinsam mit einigen, zünftigen Dosen Bier die Norwegen-Tour zu rekapitulieren und langsam Abschied zu nehmen; es war der letzte gemeinsame Abend der Gruppe, vor der Endetappe zurück nach Oslo.
Das eine oder andere Dankeswort wurde gewechselt und mit Einbrechen der Dunkelheit zogen sich die Teams langsam in die Hotelzimmer zurück.
Der Großparkplatz blieb einsam und verwundert zurück; da waren doch allen Ernstes eben 15 Leute, im Durchschnitt über 40, standen mit einer Dose Bier bei ihren Autos und tauschen Geschichten aus; das passiert hier sonst nur am Wochenende wenn die halbstarken Norweger mit ihren getunten Kisten kommen.
 








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