Nach wochenlanger Vorbereitung trafen sich am 30. August
2007 fünf Z1-Besatzungen aus dem Norden um ein Wochenende lang über dänische
Ostseeinseln zu touren.
Diese Tour stand unter dem Motto: "Inseln, Fähren, Brücken und kleine
Strassen".
Das Routing der Strecke wurde ohne Ortskenntnisse lediglich mit dem
Motorrad Tourenplaners und mit Hilfe von Google-Earth erstellt. Aufgrund der
Streckenlänge mußte ich zudem darauf verzichten, die Strecke abzufahren.
Was dabei herauskam war eine Überraschung. - Eine überwiegend Positive wie sich später heraus stellte.
Mein Dank gilt neben den Teilnehmern vor allem Detlef der
mir Material zu den Ostseeinseln zur Verfügung gestellt hat und zusätzlich
dafür gesorgt hat, dass wir Roadbooks zur Verfügung hatten, die Qualitativ kaum
noch zu übertreffen sind. Außerdem haben wir Detlef noch auf der Tour zum
verantwortlichen Wetter Organisator erklärt.
Die erste Etappe nach Puttgarden
Wohl selten wurden die verschiedenen Wetterserver im Internet so stark von
Z1-Nordlichtern frequentiert wie in den Tagen vor der Tour.
Start im Regen
Doch es nützte
nichts, die Tour begann am späten Freitag Nachmittag bei Regen und windigem
norddeutschen Wetter. Auf der ersten Überfahrt von Puttgarden
nach Rødby zeigten sich dann aber tatsächlich die ersten Sonnenstrahlen und als wir uns in Rødby
am vorher festgelegten Treffpunkt sammelten, besserte sich das Wetter
zusehends.
Am Treffpunkt in Rødby
Vom Fährhafen in Rødby ging es dann über die Insel Lolland auf kleinen
Nebenstrassen in Richtung Nykøbing. Als Z1-Fahrer/Beifahrer ist man ja schon daran
gewohnt, dass man mit dem Auto ab und an Aufsehen erregt, aber was wir auf
Lolland erlebten, war schlicht unglaublich. Menschen rannten zu ihren Häusern um
den Rest der Familie zum Gucken zu holen. Bei der Fahrt durch Nykøbing, lösten wir
Hupkonzerte aus und die Insassen konnten sich gar nicht wieder einkriegen, winkten
uns zu und gröhlten durch hastig heruntergelassene Fenster. - Unglaublich aber wahr...
ursprünglich geplante 2te Etappe
Ab Nykøbing konnten wir dann den Rest der Tagesstrecke dann sogar offen fahren.
Die Strassen waren zwar teilweise eng und schmal, aber kurvenreich und vom Zustand
her, selbst mit einem straffen Fahrwerk sehr gut zu befahren.
Nun fuhren wir weiter in Richtung Stubbekøbing.
Hier war ursprünglich die Überfahrt mit der Historischen Fähre (Bj. 1959) auf
die Insel Bodø geplant, da die Fähre am Abend aber nur bis 18.00 Uhr fährt,
mussten wir ein kurzes Stück über die Autobahn ausweichen und den Landweg
wählen. Da meine "Uschi" jedoch nicht immer mit der Wegpunktliste des Tourenplaners
harmonierte fuhr nun Michi² vorweg und führte uns über eine im Jahre 1943 erbaute
Brücke auf die Insel Møn, wo die erste Übernachtung im Præstekilde Hotel geplant war.
Als wir im Hotel eintrafen, wurden mit der bekannten, dänischen Freundlichkeit empfangen
und nach dem Einchecken trafen wir uns im Restaurant des Hotels um unsere hungrigen Mägen mit Hilfe
der schmackhaften, bodenständigen dänischen Küche zu beruhigen.
Das Praestekilde Hotel
Am nächsten Morgen,
nach dem Frühstück, auf dem Parkplatz des Hotels zeigte sich (nach ein paar
Regentropfen) die Sonne
Samstag am frühen Morgen
und so konnten wir offen auf unsere Samstag-Etappe
gehen. Als erstes war ein Abstecher an die Steilküste im Südosten der Insel
geplant. Hier ragen die weißen Kalkfelsen der Insel steil aus der Ostsee empor.
die weißen Kalkfelsen vom Møn Klit
In dem neu erbauten Informationszentrum
direkt am Parkplatz kann man sich über die geologischen Eigenarten der Insel
informieren und nach ein paar hundert Metern Fußweg hat man die Steilküste erklommen.
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Hier wird man für die Kletterpartie am frühen Morgen, mit einem beeindruckenden Anblick belohnt.
Wäre der Blick auf’s teilweise türkisfarbene Meer vor den steil abfallenden Felsen nicht von heimischen
Laubbäume umrahmt, könnte man den Eindruck haben, man würde sich in südlichen
Gefilden befinden, aber nicht Dänemark.
Blick auf's Meer
Nach dieser Frühsporteinlage fuhren wir dann weiter über kleine und teilweise sehr enge
Nebenstrassen, die in Dänemark anscheinend alle in einem sehr guten Zustand und wie für den Z1 gemacht sind,
durch einen erstaunlich bergigen Teil der Insel Møn.
erster Teil der Samstag-Etappe
Über einen Damm ging es hinüber zur Insel
Bodø hier wartete dann bereits die historische Fähre auf uns, mit der wir nach
Stubbekøbing übersetzen konnten.
Nun nahmen wir
wieder den Landweg nach Seeland, hier führte uns die Strecke dann nach
Fensmark. In Fensmark findet man die älteste Glasfabrik Dänemarks. Ein großes
Besucherzentrum lädt zum Verweilen ein. Auf einem Rundgang durch eine eigens
für die Besucher angelegte „Showfabrik“, kann man den Glasbläsern bei der Arbeit
zusehen, sich über die Herstelllung von Glas im Allgemeinen informieren und kann
sich selber im Blasen und/oder Gravieren von Glas versuchen.
Im angegliederten
Shop fällt es schwer, das Geld in der Tasche zu lassen, die Holmegaard
Glaswerke sind bekannt für ihr außergewöhnliches Design und jeder findet hier
ein Stück, an dem er nicht vorübergehen kann. Neben der
Glasfabrik gibt es auch noch eine Brauerei mit Restaurant, ein typisch
dänisches „Iscafé“ mit einer riesigen Auswahl an Eissorten. Zudem gibt es noch
die „Bonbon-Kogeri“ und demnächst auch noch eine kleine Schokoladenmanufaktur,
in denen man zusehen kann, wie die Leckereien hergestellt werden. Natürlich
kann man sich auch gleich vor Ort für den nächsten Teil der Tour mit den süßen
Verlockungen eindecken.
Von Fensmark ging
es dann zur nächsten Brücke.
Samstag, 2ter Teil der Strecke
Die große Belt-Brücke verbindet Seeland mit der
Insel Fyn (Fünen). Bisher kannte ich diese Brücke nur von unten auf dem Weg von
Kiel nach Oslo, also vom Schiff aus. Ein beeindruckendes Bauwerk das den Großen
Belt überspannt. Vor der Brücke legten wir noch einen kurzen Fotostopp ein und
tingelten dann gemächlich bei schönstem, spätsommerlichem Wetter über die
Brücke.
wir haben den Weg zur Brücke gefunden
Auf Fünen
übernachteten wir dann in der Nähe von Odense in Blommenlyst. Odensee ist die
Geburtsstadt von Hans-Christian Andersen und sicherlich immer einen Besuch
wert. Wir verzichteten auf einen Besuch
der Stadt, denn die Samstag-Etappe war doch ziemlich lang geworden.
Am Sonntag führte uns die Strecke zum Fährhafen von Bøjden
die Schlussetappe am Sonntag
um mit der Fähre nach Frynshav über zu setzen.
auf der Fähre am Sonntag
Der nächste Stopp war nun in
Sønderborg an der schön angelegten Hafenpromenade, wo zufälligerweise gerade
ein Hafenfest statt fand und nebenbei eine Oldtimer-Rally ihr Ende fand.
die Hafenpromenade von Sønderborg
In Sønderborg fing es dann erstmals an diesem Wochenende wieder an zu regnen.
Von dort aus sind wir dann direkt an der Flensburger Förde entlang in Deutschland
zurück gefahren, natürlich nicht ohne einen obligatorischen Hot-Dog-Stopp in
der Nähe von Sønderhav.
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