Seite 3 "Norsk Z1 Tur 2012" der Z1-Nordlichter
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Nachdem endlich alle Aufnahmen im Kasten sind geht es los; wir verlassen die "Großstadt" wieder, diesmal in südwestlicher Richtung; auf in die Berge. Das Wetter ist wolkenverhangen grau, Regen hängt in der Luft, aber wie gewohnt hält uns das nicht zurück, die Verdecke wieder aufzuklappen und so lange wie möglich offen zu fahren. Aber erst einmal setzen wir nach kurzer Fahrt wieder über einen Fjord, das Navi zeigt 6 m. unter Meeresniveau, na ja, getaucht sind wir glücklicherweise nicht und die Fähre bringt uns sicher an das andere Ufer. Straßen, Berge, spektakuläre Blicke und Natur begleiten uns bis zur Straße der Trolle, der "Trollstigen".

Nun regnet es, tut dem Aufstieg aber nur wenig Abbruch; das Dach bleibt leider zu. Wir lösen die Gruppe auf und fahren einzeln; 11 Haarnadelkurven und max. 9% Steigung auf rund 850 m. Höhe. Keine spektakulären Zahlen im Vergleich zu den Alpen, aber die Anordnung und Dramatik der Landschaft macht's, zumal man im Gegensatz zu den Alpen den Aufstieg eigentlich immer auf Meereshöhe beginnt. Auf gut 700 m. gibt es einen Gipfelparkplatz, Restaurant und eine ganze Anzahl von Stiegen, die uns an und mit Balkonen über die Abgründe bringen. Leider alles im Nebel und bei recht strömendem Regen;

aber wenn man schon mal da ist…
Auffällig sind wieder einmal die Gravrøys, die fast schon in mystischer nebelverhangener Umgebung überall hin gebaut worden sind; offenbar teilweise von Lebensmüden, da die kleinen "Männchen" direkt am Abgrund stehen; ein Schritt zu weit und ab geht es mehrere hundert Meter abwärts. Doch heute können selbst die nicht Schwindelfreien auf die Balkone; man sieht ja nicht, wie tief es da unter einem ist, der Blick verschwindet nach einigen Metern leider in Nebelschwaden.
Die Kolonne bremst; Joern ist an der kleinen Einfahrt rechts in einen Waldweg vorbei gesegelt; die Kolonne wendet und wir tasten uns voran zum Juvet Landskapshotel.
(Anmerkung: ganz tolle Bilder vom und viele Infos übers Juvet finden sich auf der Site des Hotel, deshalb wurde der Link eingefügt)
Ein wunderbares Tal tut sich auf; wir fahren auf das Gelände des historischen Bauernhofes und schauen uns um. Grandios, links und rechts die Berghänge, garniert von dem einen oder anderen kleinen Wasserfall, vor uns fällt das Tal ab, bewaldet und ganz malerisch ein ganz ausgewachsener und rege strömender Gebirgsbach, der direkt vor "unserem Gelände" in einem eleganten Bogen mäandert. Besucher aus der ganzen Welt kommen hierher, um dieses einzigartige Konzept zu erleben, das wir hier nur für unsere Gruppe allein genießen können.
Nach kurzer Orientierung und Einweisung finden wir unsere grandiosen "Herbergen". Wie soll man es beschreiben? - Der schwache Versuch (man muss es gesehen und erlebt haben):
7 "Black Boxes" - auf Stelzen stehende mattschwarze Kästen, mit einem Hauptteil und einem kleinen Seitenflügel, der sich als clever konstruierte WC/Duschkombination entpuppte; innen übrigens knallgelb, mit Bullauge.

Die "Kästen" stehen in einem Birken und Espenwäldchen zwischen größeren und kleineren Gesteinsformationen. Das bestechendste Merkmal auf mindestens 2 Seiten des Hauptcubus sind die Seitenwände, vom Boden bis zum Dach verglast, die anderen Wände sind mattschwarz. Man tritt ein und ist… gefühlt gleich wieder "draußen". Die Natur ist Teil des Raumes; Bäume und die Landschaft treten ein man selber ins Grüne. Was sind schon Fernsehgeräte (die es zum Glück gar nicht gibt), Aquarien und ähnliche Wohnzimmerzier? Hier ist man Teil des Gesamtkonzeptes und Naturkonzertes.
Später stellt sich noch eine besondere Audio-Erfahrung ein, STEREO, Surround, ja was eigentlich? In dem Bettalkoven befinden sich in Kopfhöhe, links und rechts 2 Schieber aus Holz; AUF = das Wildwasser rauscht gefühlt durch die Unterkunft, ZU = Waldesruh.

Das alles ohne MP3, Soundgeneratoren und ähnliches - einfach , effektiv und original.

Auch aufgrund des schlechten Wetters am Trollstigen ist gerade erst der späte Nachmittag angebrochen, der eine oder andere findet Zeit das malerische Gelände zu erkunden. Abgemacht ist ein Treffen zum "Feierabendbier" bei Joern und Nina, direkt oberhalb des strömenden Wassers. Nur wo ist das? Aha, ein kleiner verräterischer Schornstein in einer Wildwiese kurz vor der Abbruchkante in Richtung Wasser. Ein Blick über die Kante, eine große Terrasse tut sich auf, fast direkt über dem Wasser.- Hier sind wir richtig. Wieder eine absolute Preziose; der "Bungalow" (man findet hier oft nicht die richtige Beschreibung) ist in den Hang gebaut und nur vom Bach aus sichtbar, sehr reduziert mit viel Beton, aber ganz besonderem Reiz (Whirlpool und Sauna mit Panorama Blick etc.). Nach und nach finden sich alle ein, klönen und tauschen das bisher Erlebte aus und trinken Bier, das Morten und Joern noch schnell besorgt haben. Zwei äußerst Wagemutige tauchen in Handtuch, Badehose und -anzug auf: Ines und Marc, die offenbar für jede Herausforderung zu haben sind. Sie wollen das geradewegs aus dem Gebirge kommende Wasser testen; brrrrrrrrrrr. Gefühlte unter 0 Grad und nichts für die anderen 13 Warmduscher.
Sie tun es tatsächlich, tauchen unter und erfreuen sich der Bewunderung der anderen. Eigentlich war der "Leberkleister" für unsere norwegischen Freunde gedacht, nun wurde er zum Aufwärmen genommen, nicht nur von unseren "Eisvögeln". Es wird weiter geratscht, der Abend bricht herein. Abendessen im alten Bauernhaus, in sehr stilvollem Ambiente. Einer der Initiatoren des Landskaphotels hat in Heidelberg studiert und spricht ausgezeichnet Deutsch. Er erzählt uns viel Wissenswertes über das Essen (es gibt ein traditionell norwegisches Klippfisch Menü).
Als Starter Flachbrot, also hauchdünnes Knäckebrot, gebacken von einer über 90 Jahre alte Nachbarin, dazu gibt es Ming Wal Scheibchen (wenn das die Walschützer wüssten ) und zum Abschluss eine leckere Torte.

Nach dem Essen, es ist schon sehr schummerig, schlägt Joern vor, einen Verdauungspaziergang zu machen. Oben an der Hauptstraße wäre der Gudbrandsjuvet, ein Canyon (österreichisch: eine Klamm), durch den/die "unser Gebirgsbach" hindurch schießt und sich tief in die Felsen eingefräst hat.
Auch hier hat die neue norwegische Architektur tolle Brücken, Übergänge und Balkone geschaffen, die direkt oberhalb der Wassernebel und rauschenden Strudel angelegt sind und somit intensive Eindrücke vermitteln. Es ist dunkel geworden, wir trotten zurück und in unsere Kabinen; wieder so viel erlebt und die ausgiebig genossene frische Luft fordert nun ihren Tribut. (Achtung nicht unaufmerksam werden : da stehen auch Bäume direkt vor dem Eingang, hier wurde nichts gefällt, also links oder rechts rum - deshalb also auch die Taschenlampen am Schlüssel ).
Der/die eine oder andere mag noch die Kraft besessen haben, die "Audioklappen" zu öffnen, schlafen wird hier jeder gut.
 
 
 
 








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